2. Ideensammlung für mögliche Optimierungen des CSV60 (/1)

Anmerkung:

-Alle hier aufgeführten Vorschläge werden ohne Gewähr gegeben!-

 

Nicht sachgerecht ausgeführte Umbauarbeiten können den Verstärker nachhaltig beschädigen und zahlen negativ auf den Wert des Gerätes ein. Weiterhin sollte man sich vor jeder Modifikation fragen, in wieweit die Maßnahme rückbaubar ist. Dies ist insofern wichtig, da für "Bastellösungen" bei Käufern wenig Interesse besteht und Sammler immer auf den Originalzustand schauen. Trotzdem halte ich die hier vorgestellten Schritte zumindest für überlegenswert.

Eine sachgerechte Instandsetzung des Verstärkers, die auch den Austausch der passiven elektrischen Bauelemente (Kondensatoren/Widerstände/Dioden/Gleichrichter) im Signalweg des Verstärkers umfassen, halte ich jedoch in jedem Fall für gerechtfertigt. Dies dient bei fachgerechter Ausführung dem Werterhalt und der Betriebssicherheit des Verstärkers.

 

1. Umbau des Netzanschlusses auf zusätzlichen Schutzleiter

Vorteil: Der CSV60 besitzt nur Phase- und Neutralleiteranschluß. Der lebensrettende Schutzleiter wurde nicht in den Verstärker geführt. Diese Maßnahme ist bezüglich der Betriebsicherheit sehr zu empfehlen!

 

2. Umbau der Phonoentzerrungs-Schnittkennlinie von CCIR auf RIAA

Vorteil: Besserer Grundton, weniger spitze Wiedergabe der Höhen bei Phonobetrieb

 

3. Systematischer Austausch aller Kondensatoren und Widerstände im Signalpfad

Vorteil: Verbesserung der Übertragungsgüte (geringere Verzerrungen und Rauschen)

 

4. Überarbeitung der Siebung der Endstufen Röhrenheitzung um den Netzbrumm weiter zu verringern

Vorteil: Reduzierung des Netzbrumms der durch die Röhrenheizung eingebracht wird

 

5. Einbau eines Hochpegeleingangs auf (Chinch) unter Umgehung von Röhrenstufen Im Vorverstärker

Option1: Bypass-Anschluß direkt am Endverstärker

Vorteil: Chinch Nachrüstung und Anschluß am Eingang der Treiberstufe (Endstufe). Damit ergibt sich eine sehr saubere und lineare Verstärkung des Musiksignals. Es werden 3 Röhrenstufen im Vorverstärker übersprungen!

 

Nachteil: Alle Bedienelemente auf der Frontseite des Verstärkers sind bei Anschluß über Chinch per Bypass überbrückt. Auch die Verstärkungsleistung wird herabgesetzt. Ein zu spielendes Gerät muß über einen regelbaren Line-Out Ausgang verfügen, da auch die verstärkerseitige Lautstärkeregelung außer Funktion ist

 

Option 2: Bypass-Anschluß am Eingang der letzten Röhrenstufe des Vorverstärkers

Vorteil: Chinch Nachrüstung und Anschluß am Eingang der letzten ECC83 Stufe unter Beibehaltung der Funktion des Lautstärke-Stellers. Dies ist ein Kompromiss, falls man kein Zuspielgerät besitzt welches einen regelbaren Line-out besitzt. Auch in dieser Bypassschaltung wird das Klangregelnetzwerk (Höhen- + Tiefensteller) umgangen.

 

Nachteil: Die gehörrichtige Lautstärkeeinstellung (Loudness) bleibt jedoch im Signalweg und muß über die verstärkereigene Schaltung deaktiviert werden. Der CSV60/1 kann das Potential des Endverstärkers durch die verbleibende Vorverstärkerstufe nicht vollständig abrufen. Messtechnisch kann ich dies nachweisen, nach Gehör tut sich jedoch nicht sehr viel.

 

6. Nachrüstung einer kanalgetrennten BIAS-Einstellung

Vorteil: Durch diese Nachrüstung entfällt die Notwendigkeit, 4 selektierte PL500 Röhren zur Bestückung der Endstufe bereitzustellen. In den 60er Jahren war dies durch die hohe Verbreitung dieser Röhre in TV-Geräten sicher kein Problem. Heutzutage wird es jedoch allmählich eng, da die Röhre nicht mehr produziert wird und zunehmend teuer angeboten wird. Genügend konstruktiv gleiche und von den Messwerten übereinstimmende Röhren von Markenherstellern zu finden (Valvo, Telefunken, Siemens, Philips etc.) ist nicht einfach.

 

7. Überarbeitung der gehörrichtigen Anpassung der Bässe und Höhen.

Vorteil: Hier scheiden sich die Geister. Für Braun Sammler und Kenner ist die fein anpassbare und letztendlich abschaltbare Loudnessschaltung akzeptabel und wünschenswert, andere sehen darin eine zu starke Einflußnahme auf das Signal. Hier kann man nur selbst entscheiden, ob man die Schaltung belässt, behutsam überarbeitet oder entfernt.

 

Für Profis:

Überarbeitung des Signalpfads um Frequenzgang, Phasendrehung, und Geschwindigkeit zu optimieren